BEGAS HAUS - Museum für Kunst- und Regionalgeschichte Heinsberg
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Art goes Furniture
09.02.2025 - 23.02.2025
Ausstellung
Beschreibung
Rund 20 Möbelexponate und 14 Gemälde werden in der Ausstellung „Art goes Furniture“ im Heinsberger Museum zu sehen sein. Sie stammen vom Heinsberger Duo York Heppener und Frank Wirtz, die seit vielen Jahren im Bereich Kunsthandwerk zusammenarbeiten und auch beide turbulente Vorgeschichten haben: York Heppener hatte viele Jahre eine erfolgreiche Werbeagentur und wurde für seine Arbeiten unter anderem vom Art Director Club Deutschland und in New York ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen werden für sehr kreative Arbeiten vergeben, vergleichbar mit dem Oscar in der Filmbranche. Da schließt sich auch (unbeabsichtigt) der Kreis zu seinen Motiven mit berühmten Schauspielern. Schon während dieser Werbephase deutete sich an, das sein Herz mehr in Richtung Kunst, statt in Richtung Marketing schlägt.Kann Werbung Kunst sein?
Auf der anderen Seite: Muss da eine Trennung gezogen werden? Kann Werbung Kunst sein? Oder Kunst Werbung? Bereits in den 80er Jahren stellte der berühmte Werber (und Künstler!) Michael Schirner die These auf, dass die besten Ideen in der Werbung aus der Kunst kommen und behauptete: „Werbung ist Kunst“. Er hatte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Bazon Brock studiert und arbeitete dann in Werbeagenturen, um dann doch wieder als Professor an Kunsthochschulen und als Künstler zu arbeiten, mit Ausstellungen u.a. in den Deichtorhallen Hamburg oder in der Galerie Hans Mayer. Seine Behauptung wurde damals heftig und kontrovers, vor allem in der Kunstbranche, diskutiert, aber das Thema erübrigte sich irgendwann, weil die beiden Bereiche teilweise miteinander verschmolzen. Spätestens bei dem Thema Fotografie verschwimmen sowieso die Grenzen oder bei den viel diskutierten Benetton-Kampagnen von Oliviero Toscani.
Begas – ein erster Werber?
Verbindungen zwischen Kunst und Werbung finden sich sehr früh auch in der Begas-Dynastie: Einige Begas-Künstler waren quasi berühmte „Stars“ ihrer Zeit und ihre Kunstwerke wurden sehr früh auf Produkten wie Tabakdosen oder Reiseführertitelseiten reproduziert und eingesetzt. Kunst ist aber auf jeden Fall auch die Be- und Verarbeitung der genutzten und sorgfältig ausgewählten Hölzer und das Innenleben der Möbelstücke, für die Frank Wirtz verantwortlich ist. So wie die Lackkunst japanischer Künstler weltweit Anerkennung genießt und für ihre Akkuratesse gelobt wird, so widmet sich Wirtz den Möbelexponaten. Es ist auch kein Zufall, dass er auch Zusammenkünfte japanischer Meister besuchte, um sich auszutauschen und seine Arbeit zu verfeinern. Er selber war auch schon in Asien und nicht nur dort: seine Wanderschaft als sogenannter fremdgeschriebener Handwerksgeselle führten in die Schweiz, nach Frankreich, Norwegen und in die USA, wo er überall seine Fertigkeiten in der Holzbehandlung ausbaute. Er wählte bei den Exponaten die Hölzer aus, vor allem einheimische Zirbe, Eiche und Nussbaum, und kaufte sie direkt beim Produzenten, um sie anschließend zu bearbeiten und so die Untergründe für die Bilder von Heppener, die mit Acrylfarben und Beize aufgetragen werden, zu schaffen. Die Motive sind berühmte Persönlichkeiten und Schauspieler der Filmgeschichte, Claudia Cardinale, Henry Fonda, Charles Bronson oder Clint Eastwood, aber auch individuelle Motive wie beispielsweise „Aja“ – das war der Spitzname von Goethes Mutter, von Catharina Elisabeth Goethe.