Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter
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Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet. Die Opfer der Nationalsozialisten im Siebengebirge
18.03.2025 - 16.11.2025
Ausstellung
Beschreibung
AUSGRENZUNG – VERFOLGUNG – MORDMit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begann auch im Siebengebirge eine Zeit totalitären Terrors, der sich gegen alle richtete, die sich nicht in das neue politische System einfügten oder nicht den ideologischen und rassistischen Vorstellungen der neuen Machthaber entsprachen. Schnell etablierte sich in der öffentlichen Verwaltung der nationalsozialistische Machtapparat: Straßen und Plätze wurden umbenannt, das gesamte gesellschaftliche Leben wurde im Sinne der nationalsozialistischen Machthaber ideologisch durchdrungen und neu strukturiert. Gezielte Gesetzgebung und die Gleichschaltung aller gesellschaftlicher Aktivitäten führten zur Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen.
Vielerorts kam es zu willkürlichen Verhaftungen und Übergriffen. Hinzu kamen die systematische Verfolgung und die millionenfache Ermordung von Menschen, die nicht in das ideologische Bild der Nationalsozialisten passten.
GEDENKEN
Von Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten waren nicht nur politische und religiöse Gegner, sondern auch Kranke und Menschen mit Behinderung, vermeintlich Asoziale, Sinti und Roma, Homosexuelle und ausländische Zwangsarbeiter betroffen. Die Verfolgung der Nationalsozialisten konnte jeden treffen – niemand war sicher. Besonders gnadenlos wurde die jüdische Bevölkerung verfolgt, für die es kaum ein Entrinnen gab.
In den Jahren nach dem Ende des „Dritten Reiches“ galt das Gedenken zunächst den zivilen und militärischen Kriegsopfern, viele NS-Opfergruppen wurden allenfalls am Rande benannt – das Ausmaß der Verfolgung erreichte nicht das öffentliche Bewusstsein. Die Ausstellung will die Strukturen des Terrors im Siebengebirge aufdecken, Geschichten der Opfer vor dem Vergessen bewahren und ihnen – stellvertretend für viele – wieder Stimme, Gesicht und Würde
verleihen.
AUFARBEITUNG
Die vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderte Ausstellung des Siebengebirgsmuseums dokumentiert die Strukturen des NS-Regimes auf regionalgeschichtlicher Ebene. Im Fokus stehen die Schicksale einzelner Opfer aus der Region, die durch die Strategien der Nationalsozialisten gesellschaftlich ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden. Ihre Schicksale belegen auch die Zerbrechlichkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts und schärfen das Bewusstsein für die eigene Verantwortung.
Ein weiterer Ausstellungsbereich dokumentiert den Wandel in der Erinnerungskultur. Zu deren wirkungsvollsten Ansätzen zählen die historische Aufarbeitung und das Gedenken – insbesondere der jüdischen Opfer beispielsweise mit Stolpersteinen, Erinnerungstafeln oder öffentlichen Veranstaltungen.