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TIM BERRESHEIM. NEUE ALTE WELT
17.02.2024 - 25.05.2024
Ausstellung
Beschreibung
Am Anfang war das Wort, das Feuer und die Kunst. Tim Berresheim untersucht unsere Gegenwart als Übergang in eine neue digitale Zeit und inszeniert mit archaischer Kraft eine Evolution des Menschen und der Kunst. Das NRW-Forum präsentiert spektakuläre Bildwelten sowie außergewöhnliche Augmented-Reality-Inszenierungen Berresheims. Die umfassende Retrospektive versammelt sein Frühwerk und aktuelle, exklusiv für diese Ausstellung konzipierte Arbeiten - analoge und digitale Kunst treffen aufeinander.Tim Berresheim (*1975) gilt als Pionier der computerunterstützten Kunst. Seine Arbeit ist ein Zusammenspiel aus Kunstgeschichte, Technologie und Natur. Er selbst nennt seine Methode „Künstlerische Gegenwartsarchäologie”.
„Ich arbeite wie ein Steinzeitmensch mit den ersten groben Werkzeugen in meiner digitalen Höhle”, sagt Berresheim. Wie ein Jäger und Sammler durchwandert er Archive, lässt sich von der Kunstgeschichte inspirieren, spekuliert auf die Zukunft und legt mit seiner künstlerischen Forschung neue, hybride Bildwelten und Ästhetiken frei.
Sein Œuvre umfasst monumentale Wandarbeiten, ergänzt durch Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Auch Alltagsgegenstände, Replikate von naturkundlichen Artefakten, wie zum Beispiel ersten Musikinstrumenten, Kleinskulpturen oder Ritualgegenständen erweitern seine künstlerische Arbeit und sind Teil der Ausstellung. Vor und im NRW-Forum lädt zudem ein Augmented-Reality-Avatar von Berresheim und seinen berühmten Kunstfiguren, den Aspettatori, die Besuchenden zu einem Spiel ein, in dem sie selbst zu Jägern und Sammlern werden.
Berresheim arbeitet mit neuesten Technologien, von Computer Generated Imagery (CGI), Hochleistungsfotografie, Laser- und 3D-Scanning über 3D-Drucke oder Mixed-Reality, um etwas radikal Neues entstehen zu lassen. Zuletzt hat er sich in Höhlen wie den Hohlen Fels oder den Vogelherd begeben, die Teil des UNESCO-Welterbes sind, und die Zusammenarbeit mit dem prähistorischen Archäologen und Professor Nicholas John Conard gesucht. Dieser wurde durch die Entdeckung der weltweit ältesten Kulturgegenstände in den Höhlen der Schwäbischen Alb bekannt.
Seinen neuen Zyklus nennt Berresheim Fundleere Schicht – so bezeichnet man in der Archäologie eine Zeit, in der zwei aufeinandertreffende Epochen keine gemeinsamen Artefakte hinterlassen. Berresheims Werke sollen diese Lücke schließen. Durch die Berührungen analoger und digitaler Kunst wird eine aus der heutigen Sicht noch fundleere Schicht gefüllt: mit den Anfängen eines neuen digitalen Zeitalters.
Begleitend zur Ausstellung wird es Gastvorträge von Archäologen und Paläontologen geben, die den Bogen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft weiterspannen.
Tim Berresheim studierte bei Albert Oehlen an der Kunstakademie Düsseldorf und an der HBK Braunschweig bei Johannes Brus. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art (New York), Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland (Bonn) und Kunstpalast (Düsseldorf).