Ruhr Museum
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Jüngste Zeiten. Archäologie der Moderne an Rhein und Ruhr
25.09.2023 - 07.04.2024
Ausstellung
Beschreibung
Die Galerieausstellung (Galerie 21-Meter-Ebene) befasst sich mit der noch jungen Disziplin der Archäologie der Moderne. Sie zeigt ausgewählte archäologische Funde aus der Stadt Essen, dem Ruhrgebiet sowie dem Rheinland. Zusammen werfen die oft erstmals gezeigten Objekte Schlaglichter auf die Kultur- und Ereignisgeschichte des späten 18. bis frühen 21. Jahrhunderts.Konzeptionell hat die Ausstellung einen regionalen Charakter. Es werden Funde aus Essen um Leihgaben aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland ergänzt.
Acht Kapitel, die sich an den wichtigsten Forschungsfelder der Archäologie der Moderne anlehnen, gliedern die Ausstellung: Industrie, Infrastruktur, Müll, Umwelt, Geschichte, Mensch, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Sie bilden die Erzählung der Ausstellung, beginnend mit der die Region seit dem Beginn der Moderne formenden Industrialisierung bis hin zum Zweiten Weltkrieg, der großen Katastrophe in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Exponate wurden überwiegend von der Bodendenkmalpflege geborgen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Funden der Essener Stadtarchäologie, die durch Objekte verschiedener Leihgeberinnen und Leihgeber bereichert werden. Die Bandbreite der Fundstücke erstreckt sich von mit bloßem Auge nicht sichtbaren Mikrospuren im Erdreich bis hin zu dem Propeller eines alliierten Bombers. Zeugnisse der Krupp’schen Gussstahlfabrik sind ebenso zu sehen wie Funde aus den Zwangsarbeiterlagern der NS-Zeit. Zu den ältesten Exponaten gehören ein Münzschatz aus Westfalen und der Grenzstein eines Essener Bergwerks. Überraschend sind Objekte aus dem rheinischen Braunkohletagebau und vor allem die jüngsten gezeigten Fundstücke, wie etwa ein Schlüsselbrett aus einem Bunker des Kalten Kriegs am Essener Hauptbahnhof.
Die Sonderausstellung unterstreicht erstmals für die gesamte Region an Rhein und Ruhr nachdrücklich, dass die Archäologie einen relevanten Beitrag für die Erforschung der modernen und gegenwärtigen Kultur erbringt. Der Leiter der Archäologischen Sammlung des Ruhr Museums und Kurator der Ausstellung Dr. Patrick Jung: »Unsere Ausstellung bietet überraschende Erkenntnisse über die Reichhaltigkeit des kulturellen Erbes, das sich im Bodenarchiv an Rhein und Ruhr verbirgt. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung eines Bewusstseins für die Relevanz der noch im Erdreich bewahrten Zeugnisse auch der jüngsten und allerjüngsten Vergangenheit.«