Textilmuseum Stiftung DIE SCHEUNE Spinnen/Weben + Kunst
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Kreis Viersen
zeit_raum. Arbeiten von Gabi Mett und Anne Ulrich
18.04.2021 - 22.08.2021
Ausstellung
Beschreibung
Gabi Mett tauschte bereits im Studium Farbe und Leinwand gegen Stoff und Faden. Das Textile, insbesondere die Stickerei, wurde so zu ihrem künstlerischen Ausdrucksmittel. Die Künstlerin bedient sich einer Sticksprache, die beeinflusst ist durch Stickereien aus alten indigenen Kulturen. Im Werkprozess kommt sie stets zu einem Punkt, an dem nicht mehr sie stickt, sondern „es stickt“, wie sie sagt. In allen Arbeiten gilt ihr besonderes Interesse der Linie und ihren Ausdrucksmöglichkeiten. Um diese noch differenzierter einsetzen zu können, geht sie immer wieder zu den Ursprüngen zurück, kombiniert gezeichnete mit gestickten Linien, untersucht Text und Textur, lässt die textile Linie in den Raum wachsen und behält sich vor, mit einer sehr reduzierten Farbpalette die Aussagen zu intensivieren.Auch in den Arbeiten von Anne Ulrich nimmt die Linie eine zentrale Stellung ein. So ist die Zeichnung für die Künstlerin Ursprung all ihres Schaffens. Aus den Linien entstehen ihre stofflichen dreidimensionalen Objekte. Anne Ulrichs Installationen sind prozesshafte Arbeiten: das heißt Inhalt und Form verbleiben nur für einen begrenzten Zeitraum. Der fortlaufende Entstehungsprozess eines Werkes unter Einwirkung von Zeit, Raum, Gegebenheiten, wie Berührung und Transport sind dabei von entscheidender Bedeutung. Nicht nur die Linie als Ursprung jeder künstlerischen Arbeit verbindet die beiden Künstlerinnen, sondern auch die bewusste Wahl des textilen Werkstoffes, der bis heute weiblich konnotiert ist.
Stoffe und Garne als bewusst feminin besetztes, vergängliches Material, das Frauen seit Jahrtausenden zweckgebunden verarbeitet haben, erhält so eine neue, eine künstlerische Zuweisung.