Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde

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Zur Krippe her kommet...
01.12.2018 - 28.01.2019

Ausstellung

Beschreibung

Pünktlich zum ersten Advent wird es auch in diesem Jahr wieder eine Ausstellung zum Weihnachtsbrauchtum im HAUS SCHLESIEN geben, in deren Mittelpunkt die Weihnachtskrippe als weltweit bekanntes und konfessionsübergreifendes Symbol des Christfests stehen wird.

Mit seiner Krippenausstellung reiht sich HAUS SCHLESIEN in eine bis in die 1920er Jahre zurückreichende Tradition schlesischer Museen ein. Denn zu Beginn des 20 Jahrhunderts - verstärkt nach dem Ersten Weltkrieg - kam es zu einer Wiederbelebung der in den Jahrzehnten zuvor vernachlässigten kunsthandwerklichen Krippentradition. Die Weihnachtskrippe, deren Ursprünge bis ins 4. Jahrhundert zurückreichen, hat im Laufe der Jahrhunderte ein durchaus wechselvolles Schicksal durchlebt. War sie bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts in allen Kirchen und Klöstern im Altarraum präsent und entwickelte sich im Barock in ihrer künstlerisch aufwendigen Gestaltung gar zum kirchlichen Renommier-Objekt, so wurde sie ab Mitte des 18. Jahrhunderts aus den Kirchen verbannt, weil sie in den Augen der aufgeklärten Fürsten und Bischöfe unzeitgemäß und überflüssig war. Im Jahre 1754 verbot auch der Breslauer Fürstbischof die Prunkkrippen und Hl. Gräber und forderte die Rückkehr zur alten „römischen Sitte“ – in Schlesien, Mähren und Böhmen wurde die Krippe generell aus dem Altarraum in die rückwärtigen Teile der Kirche verbannt, mancherorts wurde das fromme Brauchtum und damit das Aufstellen der Krippen sogar ganz verboten. Das Volk hatte sich jedoch an die Tradition gewöhnt und so lebte sie in den Privathaushalten fort, woraufhin sich eine vielfältige Volkskunst entwickelte. Besonders in der bäuerlichen Bevölkerung wuchs das Interesse an der Krippenkunst. In den Regionen mit großen Wäldern und Holzvorräten wie etwa im Riesengebirge, dem Glatzer Bergland oder dem Altvatergebirge begann man mit dem Schnitzen kleinere Figuren, in anderen Gegenden wurden sie aus Ton geformt und bemalt, später kamen noch Papierkrippen und aus Gips gegossenen Figuren hinzu. In dieser „Massenware“ sah damals mancher jedoch bereits den Untergang der Krippentradition.

Neben der Rückkehr der Krippen in den Sakralraum und der Wiederbelebung der kunsthandwerklichen Tradition zu Beginn des 20 Jahrhunderts – großer Bedeutung kam dabei in Schlesien u. a. der Holzschnitzschule in Bad Warmbrunn zu – begannen sich ab Mitte der 1920er Jahren auch die Museen in Schlesien für die weihnachtliche Volkskunst zu interessieren und Krippenausstellungen zu präsentieren.

Die Ausstellung im HAUS SCHLESIEN zeigt Weihnachtskrippen in variierenden Größen und Techniken, aus unterschiedlichen Materialien und Regionen. Vom „Krippchen“ in der Nussschale bis zur Kirchenkrippe mit bis zu 75 cm hohen Figuren, von aufwendig geschnitzte Kamelen bis zu flachen Pappfiguren - aus Ton geformt, in Holz geschnitzt oder auf Papier aufgemalt, schlesisch, rheinisch oder afrikanisch... und alle gezeigten Exponate sind aus der eigenen, über die Jahre stetig gewachsenen Krippensammlung.

Link zur Ausstellung:

www.hausschlesien.de

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