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Gelato! Italienische Eismacher am Niederrhein
26.06.2017 - 17.09.2017

Ausstellung

Beschreibung

Schokolade, Erdbeere, Zitrone oder Stracciatella, im Becher oder im Hörnchen, mit oder ohne Sahne – italienisches Eis in allen Varianten gehört so selbstverständlich zum Sommer wie das Freibad oder die Sonnencreme. Die Anfänge der sommerlichen Erfrischung am Niederrhein reichen jedoch erst etwas mehr als 100 Jahre zurück.

Anfang des 20. Jahrhunderts eröffneten italienische Eismacher die ersten Eisdielen in den Städten zwischen Köln und Kleve. In den 1950er Jahren wurden die italienischen Eisdielen dann überall zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes. Heute gibt es etwa 4000 Eiscafés in Deutschland, die meisten davon werden von italienischen Eismachern betrieben – und diese wiederum stammen zu drei Viertel aus zwei abgelegenen Tälern in den Dolmiten: dem Val di Zoldo und dem Val di Cadore.
Die venezianischen Dolomiten gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den ärmsten Regionen Europas. Nur wenige Familien konnten sich durch die Landwirtschaft ernähren. Häufig zogen die Männer den Sommer über als Wanderarbeiter umher. Im Val di Zoldo und dem Val di Cadore fanden die Menschen eine ungewöhnliche Strategie zur Sicherung des Lebensunterhalts: Sie wurden Eismacher!

Die Herstellung von Eis war vor Erfindung der Kühlmaschinen ein aufwändiges und kompliziertes Verfahren. Wer dieses Verfahren beherrschte, besaß ein Wissen, das ihn von anderen unterschied. Und so fanden die italienischen Eismacher zunächst in Österreich und dann in Deutschland reichlich Abnehmer für ihre eiskalten Köstlichkeiten.

Für die Männer aus den Dolomiten blieb die Migration weiterhin auf den Sommer beschränkt. Sie arbeiteten zumeist nur von März bis September in Deutschland, um den Rest des Jahres bei ihrer Familie in der Heimat verbringen zu können. Einer von ihnen war Ernesto Zampolli aus Pralongo, der einer Familie von Kleinbauern und Handwerkern entstammte und im Jahr 1936 in Neuss ein Eiscafé gründete. In der Ausstellung wird es auch um ihn und seine Geschichte gehen. Wer möchte, kann im Anschluss an den Museumsbesuch die Eindrücke der Ausstellung noch einmal bei einem Besuch in einem italienischen Eiscafé in der Neusser Innenstadt lebendig werden lassen.

Link zur Ausstellung:

www.clemens-sels-museum.de

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